Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Air Car erhält ZulassungDas fliegende Auto wird Realität

Das Auto mit Flügeln schwingt sich im Video des Herstellers Klein Vision ziemlich anmutig und dynamisch durch die Lüfte. Es legt sich geschmeidig in Kurven, geht in einen Sinkflug über und zieht dann wieder steil nach oben weg. Dann landet es selbstständig auf einer kurzen Piste und verwandelt sich dort auf Knopfdruck innert zwei Minuten in ein Auto. Ein ziemlich massives Rennauto mit kurzer Nase und wohl nicht allzu viel Stauraum, aber rein optisch geht es als Fahrzeug durch.

Das fliegende Fahrzeug und fahrende Flugzeug ist noch ein Prototyp, hat nun aber bereits die Zulassung des slowakischen Verkehrsministeriums erhalten. Dort hat der Air Car schon über 70 Flugstunden absolviert und dabei über 200 Starts und Landungen durchgeführt. Und im Gegensatz zu den meisten neueren Modellen, welche die Menschen mit drohnenartigen Antrieben in den Himmel steigen lassen wollen, wirkt der Prototyp tatsächlich sowohl wie ein Auto als auch ein Kleinflugzeug.

Von der Schweiz bis nach London

Der Prototyp 2 hat eine Reichweite von etwa 1000 Kilometern und benötigt für Start und Landung eine Gras- oder Asphaltpiste von rund 300 Metern Länge. Gemäss der Herstellerfirma fliegt der Air Car mit bis zu 300 km/h und fährt bis 160 km/h schnell. Angetrieben wird er von einem 300-PS-BMW-Motor. Die Schweiz ist für einen Ausflug mit so einem fliegenden Auto ziemlich gut gelegen, die maximale Flugdistanz reicht beispielsweise mit Marge bis Amsterdam, Barcelona, Berlin, London, Rom oder Zagreb.

Die Flugzeit ist zwar etwa doppelt so lang wie mit einer Passagiermaschine, aber gleichzeitig maximal halb so lange wie mit dem Auto. Mit Dimensionen von derzeit 6,2 Metern Länge und 1,8 Metern Breite sollte dafür auch irgendwo ein Parkplatz zu finden sein. Zum Vergleich: Der Pick-up F150 von Ford ist etwa gleich lang, aber breiter.

Der Air Car kann selbstständig starten und landen. Für den Notfall ist er mit einem Fallschirm ausgestattet.

Da der Air Car eine Start- und Landebahn benötigt, ist er allerdings nicht für kurze Pendlerstrecken geeignet, aber für Städtereisen. Dort soll er sich als Nächstes auch beweisen, geplant ist ein Flug von London nach Paris. CEO Stefan Klein sagte anlässlich der Zulassung der BBC denn auch, dass er mit seinem Auto das Reisen auf der Mittelstrecke für immer verändern wolle. Die Genehmigung des Verkehrsministeriums öffne nun die Tür für die Massenproduktion.

Zukunft gehört den Lufttaxis

Bis sich aber fliegende Autos vor regionalen Flugplätzen stauen, um von dort in die Lüfte abzuheben, dürfte es noch etwas dauern, sagt ein Experte der BBC. Er sei nun optimistisch, dass wir solche Vehikel tatsächlich dereinst erleben könnten, es werde aber vermutlich ein Nischenprodukt bleiben. Der Preis für so ein fliegendes Auto dürfte für viele zu hoch sein, noch sind dazu allerdings keine Details bekannt.

Solche fliegenden Autos werden also in absehbarer Zukunft wohl nicht in jeder Garage zu finden sein, viel eher werden Airtaxis in einem ersten Schritt etabliert werden. Daran arbeiten diverse Firmen, erst diese Woche hat Boeing 450 Millionen Dollar in Wisk investiert, eine Flugtaxifirma, welche der Flugzeugbauer mit der Firma Kitty Hawk von Google-Gründer Larry Page aufgebaut hat. Diese Elektro-Airtaxis sollen künftig zwei Personen auf kurzen Strecken autonom durch die Lüfte transportieren. Wenn sie zugelassen werden.

Ein Lufttaxi der Firma Wisk. Boeing hat gerade fast eine halbe Milliarde US-Dollar investiert, um das Projekt massentauglich zu machen.
Newsletter

Unter Verdacht

Erhalten Sie die Hintergründe zu aktuellen Gerichtsfällen, die die Schweiz bewegen.